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…über gekaufte Follower, Frustrationsgrenzen und die pure Verzweiflung.

11. Februar 2017

Meine lieben Leser.

Hachja. Manchmal muss man schwere Themen besprechen - da macht die Realität auch nicht vor dem Blog Halt - und da momentan immer mehr Bloggerkolleginnen dieses Thema anschneiden, ist es auch für mich an der Zeit, mir mal den Frust über diese Themen von der Seele zu schreiben.

Ganz ehrlich – ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich diesen Artikel hier veröffentlichen soll, aber wisst ihr was? Ehrlich währt am Längsten, und da ich bisher mit euch immer ehrlich war, werde ich jetzt nicht damit aufhören.

Momentan stehe ich an einem Scheideweg. Auf der einen Seite macht mir das Bloggen unheimlichen Spaß. Wirklich. Selbst wenn keiner von euch das hier mehr lesen würde, ich würde für mich selbst weitermachen. Einfach, damit ich mein ganz persönliches Kochbuch immer und überall abrufen kann. Mein Blog ist sozusagen meine Cloud und oft genug stehe ich mitten im Supermarkt und schaue auf meinem eigenen Blog nach, was ich für dieses und jenes Rezept noch brauche. Ich richte mich bei meinen Blogbeiträgen nicht nach Trends oder nach dem, was euch gefallen könnte und was per Klickbait am meisten Aufmerksamkeit erreicht – nein. Ich verblogge die Rezepte, die mich gerade schrecklich interessieren. Das spiegelt mein Blog auch wieder, denke ich. Es sind nicht nur Hauptgerichte und Layer Cakes – es sind auch all die Kleinigkeiten, die ich tagtäglich für mich und meinen Freund mache und koche. Ich denke, ich werde selbst in 10 Jahren noch bloggen und Spaß daran haben; denn egal was bisher in meinem Leben passiert ist: Der Blog war in den letzten 5 Jahren ein Teil davon. Es ist ein Hobby und manche Hobbys hat man ein Leben lang. Aber auf der anderen Seite merke ich, dass der Blog gar nicht das Problem ist, sondern ich merke, dass mir langsam das Drumherum zu viel wird.

Neben meinem Vollzeitjob im Büro kommen immer mehr Dinge hinzu. Derzeit stecke ich in der Korrektur meines zweiten Buches – d. h. nach dem Abgabetermin ist es nicht vorbei und der Verlag macht nicht den ganzen Rest – nein, ich bekomme die Korrekturfahnen und setze mich teilweise mehrere Stunden am Stück daran und exorziere jedes Rezept durch. Ich suche Rechtsschreibfehler, Fehler im Rezept und der Zubereitung, es will alles in einen bestimmten Rahmen gebracht werden etc. pp. Auch das ansich macht mir riesigen Spaß, denn es ist mein Buch, mein Baby, was ich da bearbeite und es ist die Frucht all meiner Arbeit der letzten Monate. Mein zweites Buch ist – genauso wie mein erstes – mein ganzer Stolz und ich investiere so viel Lebenszeit in dieses Projekt, dass es wirklich so ist, als würde ich mich um ein Baby kümmern (wobei mein Buch mich nachts nicht weckt). Ich liebe es, dass nach monatelanger Arbeit am Ende ein gebundenes Buch auf mich wartet und das Gefühl, es dann in den Händen zu halten und im Buchladen stehen zu sehen, ist mit nichts vergleichbar. Es ist – genauso wie mein Blog – mein Herzensprojekt und ich liebe es, dass dies momentan alles passiert. Aber auch hier gibt es eine Seite, die einfach nur anstrengend ist. Ich habe eben keine Zeit für dies oder jenes, sondern muss ständig die Disziplin aufbringen, weiter zu arbeiten, obwohl es andere nicht als Arbeit ansehen. Ich sage ständig: „So, ich gehe noch ein wenig arbeiten.“ – für die meisten ist Bloggen aber keine Arbeit. Sie wissen nicht, dass es teilweise Tage dauert, bis ein Post im Kasten und im Internet ist. Ich mache da auch niemandem einen Vorwurf, schließlich entscheide ich mich jedes Mal wieder neu, weiter zu machen. Aber es ist schon ein riesiger Druck, der auf mir lastet – gerade mit einem Abgabe- oder Veröffentlichungstermin vor Augen.

Und neben Vollzeitbürojob, Blog und Buch kommen noch andere Dinge hinzu. Ich schreibe mittlerweile 2 Kolumnen im Monat und nur für eine bekomme ich überhaupt etwas. Die andere schreibe ich, damit die Leute meinen Blog und mein Buch kennenlernen – denn natürlich erwartet jeder, dass ich mein Buch auch promote. D. h. das sind zusätzliche 3 Posts im Monat, die ich liefern muss – das hört sich im ersten Moment nicht nach viel an, aber wenn man sowieso eigentlich keine Freizeit hat, in der man das machen könnte, wird es schwer, diese 3 Posts irgendwie aus dem Hut zu zaubern. Ich mache es trotzdem gern, aber auch das sind halt Sachen, die noch so nebenbei laufen müssen.

All das zieht aber Rattenschwänze hinter sich her. Z.B. bekomme ich ab und an Anfragen für Interviews – ob schriftlich oder telefonisch; sie kosten Zeit. Zeit am Nachmittag, die ich eigentlich anders verwenden muss. Oder E-Mails. Ich bekomme haufenweise E-Mails wo irgendwelche Menschen irgendwas von mir wollen. Ob Antworten, Kooperationen oder das ich irgendwelche Infografiken und eBooks in meine Posts einbaue – es kostet auch da wieder Zeit, die ich eigentlich nicht habe. Es sind so viele Kleinigkeiten, die mich so viel Zeit kosten, die mich dann wieder Familien- und Freundezeit kosten. Letztens fragte mich ein Regionalsender, ob ich Lust hätte, mit ihnen einen Tag zu drehen und mich von ihnen mal begleiten zu lassen. Wir haben 9 Stunden gedreht – am Ende kommt eine 30-minütige Sendung dabei heraus. Es hat richtig richtig viel Spaß gemacht; aber auch dafür musste ich einen Tag Urlaub nehmen von meiner eigentlichen Arbeit. Einen Tag weniger, den ich mit meiner Familie oder meinem Freund verbringen kann. Klar, das war vielleicht eine einmalige Gelegenheit, die ich da wahrnehmen durfte. Aber ihr versteht was ich meine, oder? Es war unglaublich aufregend, aber ich war vorher ein nervliches Wrack. Ich freue mich unglaublich auf die Sendung, aber ich würde so gerne viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und diesen Sommer habe ich mal kein riesigen Buchprojekt sondern nur ein kleines und ich hoffe, dass ich ihn dann dieses Jahr einfach mal genießen kann. Einfach mal von der Arbeit heim kommen und nichts mehr erledigen müssen außer Kochen & Hausarbeit – das wäre ein Traum.

Ich werde häufig gefragt, woher ich die ganze Energie dafür nehme, um all das zu schaffen. Und ich muss ehrlich sagen, ich weiß es nicht so wirklich. Treibt mich da mein Perfektionismus an oder bin ich schon süchtig nach Erfolgserlebnissen und muss ich das alles machen um mich als Person zu definieren und was zu erzählen zu haben? Ich weiß es nicht.
Und was definiert mich überhaupt als Bloggerin und was ist denn wichtig? Wie viele Bücher ich habe? Oder meine Followerzahlen? Motivieren mich vielleicht die vereinzelten Kommentare auf meinem Blog oder den socialmedia-Seiten? Denn eines ist klar: Kommentiert wird immer weniger. Leider. Denn Kommentare sind das Lebenselixier jedes Blogs und wenn überhaupt keine Resonanz kommt, nimmt einem das langsam und schleichend dann doch die Freude. Man fragt sich als Blogger ganz schnell, was man denn nun schon wieder falsch gemacht hat. Sind die Fotos doch nicht so schön oder das Rezept nicht gut genug? Man hinterfragt so ziemlich alles und wird unsicher… Dabei sollte es doch wirklich nicht so sein. 

Denn in Anlehnung an den letzten Gedanke bist du für Firmen als kleine Bloggerin, wie ich es bin, auch nichts wert. Weder wird deine Arbeit bei einer Kooperation geschätzt, noch wollen die meisten Firmen (und sogar richtig große Firmen) etwas bezahlen, wenn sie deine mit viel Liebe und Aufwand produzierten Bilder und Rezepte verwenden wollen. Blogger sind nichts wert. Manche großen Firmen wollen die Verwertungsrechte an Bildern und Rezepten für immer und überall – sogar den Urheber wollen sie nichtmal nennen. Und das natürlich für lau. Denn wir manchen das ja schließlich als Hobby, haben das nicht gelernt und sind somit unterqualifiziert. Und wir sind – wie ja eben schon erwähnt – zu kleine Lichter. Es interessiert einfach keinen. Wenn man natürlich nicht wie ich ca. 3.000 Follower hat, sondern 300.000 sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Ob gekauft oder nicht, das ist vollkommen egal. Hauptsache du bist ein hipper Influencer mit maximalen Followerzahlen. Drauf geschissen, ob die Follower alle nur fake sind und es keinen Interessiert, was du da in die Kamera hälst oder du sie dir wirklich mit viel Arbeit und Liebe erarbeitet hast. 10 Likes bei 10.000 Followern? Unwahrscheinlich, dass da echte Menschen hinterstecken. Firmen legen Wert auf Dinge wie einen durchgestylten Instragam-Account. Tja. Bei mir haben sie da Pech – ich poste, was bei mir gerade passiert und nicht was gerade passt. Ich warte nicht auf das perfekte Licht oder die perfekte Stellung – ich bilde mein Leben ab und fake keinen perfekten Alltag. Weder bin ich perfekt, noch möchte es sein und da ist es mir auch egal, ob ich 10 Follower verliere, weil mein Bild schon wieder nicht in meine Galerie passt. Punkt. Deswegen habe ich aber auch keine 10k-Follower. Schade-Schokolade, aber so ist es und ich mache mich selbst nicht mehr klein, weil keine 10.000 Menschen meinen Bildern hinterher hecheln. Ich nehme mich sogar auf den socialmedia-Plattformen mittlerweile ziemlich zurück und teile großteils wirklich nur noch essen und nicht mehr, wo ich gerade bin etc. Und wenn ich mal 3 Tage nix poste, ist das auch ok. Ich mache mich da nicht verrückt und analysiere nicht, welche die beste Tageszeit zum Posten etc. ist.

Allerdings hatte ich diese Einstellung nicht immer. Bis vor einigen Monaten habe ich wirklich mit mir selbst gerungen. Soll ich meinen Account stylischer machen? Muss ich jetzt immer auf dem gleichen Hintergrund fotografieren? Gebe ich meine ich-mache-was-ich-will-Attitüde dafür auf, nach außen hin perfekt zu wirken? Will ich das? Es kam sogar so weit, dass ich mir ernsthaft überlegt habe, Follower zu kaufen. Ich gebe das zu, denn das zeigt, wie verzweifelt man einfach manchmal in dieser ach so perfekten Bloggerwelt ist. Wenn alle um dich rum 10k und mehr haben und es weder mit Bildern noch mit Rezepten gerechtfertigt werden kann, dann macht man sich Gedanken. Dann verzweifelt man. Denn ohne Follower bist du nichts wert. Aber natürlich ist das Follower-Kaufen ein Tabu-Thema unter Bloggern. Das ist wie Bild lesen - Es macht natürlich keiner, aber die Bild-Auflage spricht für sich. Leider verstehen viele nicht, dass es mittlerweile Mittel und Wege gibt, gekaufte Follower zu erkennen. Z.B. mit dieser Seite hier könnt ihr die Follower von Facebookseiten analysieren und wenn ein deutscher Blogger mit deutschen Texten auf einmal 5.000 Follower aus Malaysia oder Indonesien hat – nunja, da kann man dann schonmal seinen Schluss ziehen.

Und nebenbei machen nicht nur Followerzahlen oder Firmen einem Blogger eventuell die Freude am Bloggen kaputt. Denn statt sich zu unterstützen, ist es ein sehr harter Konkurrenzkampf unter den Bloggern allgemein. Na klar, man unterhält sich in Facebookgruppen über allerlei Kram und vielleicht gibt es auch die eine oder andere Freundschaft – aber es sind doch irgendwie immer noch alle Rivalen.  Ich vergleiche mich häufig mit anderen Bloggern und immer wieder fallen mir dieselben Dinge auf: Andere haben mehr Follower, mehr Kreativität, bloggen mehr als 1 Mal in der Woche und sie sind natürlich viel professioneller und mit besseren Bildern unterwegs. Auch wenn es nicht wahr ist; man redet sich das selbst ein und macht sich so immer kleiner. Es ist traurig – aber ich entfolge momentan vielen anderen Bloggern. Einfach nur, weil sich bei mir ein schlechtes Gefühl einstellt, wenn ich mir ihre Blogs ansehe oder ihre Instagram-Bilder in meinem Feed auftauchen. Ich lebe glücklicher, wenn ich nicht ständig meine (wenn vielleicht auch gefakte) perfekte Konkurrenz sehe. Und was ich auch überhaupt nicht mehr abkann, sind Accounts, in denen es nur noch um Produktplatzierung geht. Ich kann mir das nicht mehr antun – schon gar nicht, wenn es nicht gekennzeichnet wird, dass da schon wieder ein PR-Sample in die Kamera gehalten wird. Da ich viele Mails mit Angeboten bekomme, weiß ich von einigen Kooperationen und kann abschätzen, ob dieser oder jener Instagrammer oder Blogger gerade auch mit denen kooperiert. Gerade bei einigen Mami-Bloggerinnen fällt mir das derzeit extrem auf; auf jedem Instagram-Bild ist irgendwas gesponsert und wird verlinkt. Es hat wirklich überhandgenommen und ist unerträglich geworden. Keiner sagt was, wenn man Kooperationen eingeht – wenn aber der ganze Account nur noch aus bezahlter Werbung besteht und nicht darauf hingewiesen wird…Boah. Nee. Klar – wenn ich mir überlege, wie viel Geld ich in meinen Blog und das Drumherum investiere – das ist krass und muss eigentlich irgendwo wieder reinkommen. Es bringt mir nicht viel – gerade z.B. Facebook-Werbung kostet und für die paar Klicks, die man da zusätzlich bekommt, ist es in meinen Augen herausgeschmissenes Geld. Denn ja, du musst nicht nur deinen Blog mit Inhalten füttern, sondern auch das Drumherum kostet einiges. Da sind die Fotoprops, die angeschafft werden müssen. Kamerazubehör, neue Zubereitungsarten und extra Lebensmittel, Werbekosten (wenn man bei Facebook und Instagram welche schaltet), etc. pp. Ich nehme teilweise irrsinnig viel Geld für ein blödes Hobby in die Hand und spare lieber an Dingen, wo ich dieses Geld besser investieren könnte. Für die Leser ist alles umsonst, aber wenn man das in einem Ausmaß wie ich macht (mit Büchern, Kolumnen und Blog), dann verschlingt dieses Hobby sehr sehr viel Geld meines normalen Einkommens, mit dem ich mich finanziere. 

Ich weiß, ich jammere mal wieder auf hohem Niveau. Aber manchmal muss das raus. Manchmal muss man Dinge klarstellen. Manchmal muss man sich Dinge von der Seele schreiben. Die nächsten Monate werden zeigen, ob und wann ich meinen Breakingpoint erreicht habe. Es wird langsam zu viel und ich muss die Notbremse ziehen, bevor mir der ganze Zirkus hier keinen Spaß mehr macht. Ich werde das niemals Vollzeit machen, denn ich bin sehr auf Sicherheit bedacht und würde meinen Beruf niemals für’s Bloggen aufgeben. Ich mag es, jeden Monat zu wissen, was an Geld reinkommt und ich will auf keinen Fall von Werbeeinnahmen oder Kooperationen abhängig sein, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. N.i.e.m.a.l.s. Es ist halt immer noch nur ein Hobby und das wird es auch bleiben.

Ich möchte auch weiterhin mindestens 1 Mal die Woche ein Rezept veröffentlichen – das ist machbar und ich liebe das was ich tue nunmal wirklich. Aber dieses ganze Drumherum ist auch z.B. ein Grund, wieso ich zu keinen Bloggerevents fahre (außer sie passen mir gerade wirklich gut in den Zeitplan). Erstens ist mir der Aufwand zu groß (Urlaub oder Gleittag nehmen, hinfahren, eventuell übernachten müssen etc.), es ist mir einfach zu teuer (Bahnticket oder Benzin, Übernachtungsmöglichkeit etc.) und ich bin einfach nicht der Smalltalk-Typ, der sich mit allen super unterhalten kann, auch wenn er ihn/sie nicht kennt. Es ist halt das Drumherum, was mich momentan ein wenig zweifeln lässt. Ein wenig.

Puh, das war jetzt länger als gedacht – wer bis hierhin durchgehalten hat: Bravo. Hier ist dein imaginärer Orden am Band.

Meine Lieben, man liest sich. 

Vom Foodblog zum Kochbuch - Teil VI.

3. Februar 2016


Meine lieben Leser.

Heute, im 6. Teil meines 
Tagebuchs wird's ernst. 
Wohoo - jetzt weiß es die ganze Welt.                          

Viel Spaß beim Lesen!

12.11.2015: Noch 88 Tage.

Huch, ich habe gerade gesehen, dass ich noch gar nicht geschrieben habe, dass das Cover feststeht. Am 30.10.2015 bekam ich eine Mail mit dem fertigen Cover. Es wurde etwas einfacher gestaltet und das „Veggie.“ wurde in einer anderen Schriftart gemacht und hervorgehoben. Mir gefällt es sehr gut – ich bin gespannt, wie es dann gedruckt aussieht. Ich schon wirklich gespannt…


19.11.2015 (noch 81 Tage): Jetzt weiß es die ganze Welt.

Huhu. Ich bin‘s. Die, die dich auf Instagram, Facebook und ihrem Blog mit dem Cover zugespammt hat. Nein, aber mal ehrlich. Gestern habe ich gesehen, dass die Vorschau für die Bücher für’s Frühjahr 2016 online ist auf der Verlagsseite und gestern bekam ich auch eine Mail von Buchcontact – das sind die, die neue Bücher vorstellen und Rezensionsexemplare rausschicken. Ich kann euch gar nicht sagen, was das für ein komisches Gefühl ist, wenn du dich da auf einmal selber siehst. In einer Mail. Von wildfremden Menschen. Und die haben was über dich und dein Werk geschrieben und dich beschrieben. Wirklich, wirklich strange. Aber natürlich auch ein derart erhebendes Gefühl! Ich war noch nie so stolz auf mich selbst. Ich habe das geschafft. Alleine. Ohne Hilfe. Ich hatte den Mut und habe den ersten Schritt getan und es hat sich als richtig herausgestellt. Ich kann mir – ganz ohne eingebildet klingen zu wollen – heute durchaus mal selber auf die Schulter klopfen. Und das mache ich auch mal.

Jetzt kann ich in meinem Instagram-Profil auch den Punkt „Cookbook Author“ hinzufügen. Da freue ich mich insgeheim schon seit dem Beginn meines Projekts drauf. Ja, es sind die kleinen Dinge. :-D

Heute erzähle ich es auch meinen Kollegen – jedenfalls einem Teil von ihnen. Denn nun ist es ja sowieso im Internet veröffentlich und da wird’s hier in der Behörde bestimmt schnell die Runde machen. So ist das ja immer. ;-)

Wow. Das ist heute echt wieder so ein Tag von dem ich mir nie hätte träumen lassen, dass ich ihn mal erlebe.


20.11.2015 (noch 80 Tage): Wenn man sein eigenes Gesicht auf Amazon sieht…

Ich dachte schon, gestern sei ein aufregender Tag gewesen. Aber irgendwie übertrifft das, was ich gerade gesehen habe, das noch bei weitem. Ich habe gestern Nachmittag von meiner Lektorin den Umschlag (d. h. Cover, Rücken und Hinterseite des Buchs) zugeschickt bekommen. Sieht wirklich toll aus! Ich bin so glücklich! Hinten sind auch drei Beispielbilder drauf – Taccoschalen, Erdbeersalat mit Ofenspargel und die Blaubeer-Vanille-Törtchen. Ich habe gefragt, ob wir eventuell noch die Taccoschalen mit dem Kimchi-Bild tauschen können, weil das immer noch mein absolutes Lieblingsbild aus dem ganzen Buch ist. Mal sehen was sie sagt, große Hoffnungen mache ich mir nicht – ist ja auch, wenn man es mal realistisch betrachtet- total egal. :-D Nunja, um aber wieder zum Thema zu kommen: Ich habe die ISBN auf dem Umschlag entdeckt beim genaueren Hinsehen und habe diese natürlich gleich mal bei Amazon eingegeben um zu sehen, ob dabei was herauskommt. Und tatsächlich! Meine Visage lächelte mir sofort entgegen! Was für ein Gefühl, wenn man sein eigenes Gesicht bei Amazon sieht. Wooohoo. Übel. Irgendwie. :-D Ich kann‘s gar nicht beschreiben. Jetzt wird’s ernst.

Nunja – aber mal ganz davon abgesehen, dass ich nun bei Amazon zu finden bin (Irgendwie wirklich ein großes Ding für mich. Wieso bloß?) – es ist Plätzchenbackzeit und meine Mum und ich haben gestern 2 Sorten gemacht (Schokocrossies und Lebkuchen-Krokant-Thins) und 5 Teige zubereitet, die über Nacht in den Kühlschrank müssen. Also wird heute Abend Pizza bestellt und durchgemacht, bis alle Plätzchen gebacken sind. Insgesamt wollen wir 15 Sorten backen – 7 hätten wir dann schonmal. Sonntag kommt dann der Rest dran und dann sind wir pünktlich zum 1. Advent fertig und bereit für die plätzchenfressende Meute (aka Family und Arbeitskollegen). Das wäre doch auch mal was: Ein Buch über Plätzchen. Gibt ja auch so wenige bisher. :-D

Nachtrag 20.11.2015:

Wooohooo. Das Kimchibild kommt noch hinten drauf und dann ist mein Buch druckfertig! Ich könnte gerade im Kreis springen vor Freude (mach ich mit lauter Juristen um mich herum lieber nicht, sonst denken meine Kollegen noch, ich sei verrückt geworden. :-D).


24.11.2015 (noch 76 Tage): Vorschau!

Am Freitagabend bekam ich noch die Vorschau zugestellt – das ist wie ein Minikatalog vom Verlag um den Buchhändlern etc. das Verlagsprogramm im Frühjahr näher zu bringen. Und ich habe 2 Doppelseiten! Es sieht einfach nur cool aus. Meine Lektorin meinte, dass das Buch nun druckfertig ist und wir jetzt eigentlich nur noch auf den 08.02.2016 warten. Im Januar machen sich wohl die Vertreter des Verlags auf und preisen die Neuerscheinungen an – bei Buchhändlern, Klosterläden, Geschenkläden, etc. Halt überall dort, wo man das Buch nachher dann kaufen kann. Jetzt heißt es Daumen drücken für gute Vorbestellungszahlen. Die meisten „Vormerker“ kommen aus dem Buchhandel – klar. Die nehmen auch größere Stückzahlen ab.
Irgendwie war mir nicht so wirklich bewusst, dass es auch bei Verlagen Vertreter gibt und das nicht alles übers Internet läuft. Euch?

Vom Foodblog zum Kochbuch - Teil IV.

17. Januar 2016

Meine lieben Leser.

Heute, im 4. Teil meines Tagesbuchs                           
wirds privat - und es geht ums Geld.

Viel Spaß beim Lesen!

18.08.2015: Der rote Text des Grauens

Gestern Nachmittag bekam ich meinen lektorierten Text per Mail zurück. Einiges war rot und abgeändert – aber es war Gott sei Dank eher mein Satzbau oder aber ich habe die Zutaten einfach so runtergeschrieben und nicht darauf geachtet, in welcher Reihenfolge ich sie benutze. Also eher blog- als kochbuchmäßig…. Doofer Fehler.

Nunja. Ich habe mir alles nochmal mehrfach durchgelesen, Fehler oder falsche Formulierungen berichtigt und auch nochmal einige Fragen beantwortet. Z.B. stellte sich die Frage ob ich den Mohrenkopfkuchen auch wirklich Mohrenkopfkuchen nennen darf oder ob sich jemand daran stören würde. Meine Wenigkeit findet keinen Anstoß am Mohrenkopf – meine Güte, so ist nunmal die historische Bezeichnung. Aber ich habe einen anderen und vielleicht noch treffenderen Namen gefunden. Damit sich niemand aufregen kann…
Meine Lektorin hat mir gerade geschrieben, dass sie nun weiter am Manuskript arbeiten wird – wir arbeiten wirklich Hand in Hand und ich finde diese unkomplizierte Art der Zusammenarbeit toll. Sie legt jetzt z.B. die Seitenverteilung für den Grafiker fest etc. Danach wird das Manuskript in den Satz gegeben. Die Grafiker arbeiten nun schon an einem Probelayout und wir bekommen es dann in ca. 1 Woche um zu sehen, ob es zum Buch und zur Zielgruppe passt. Das sind alles sehr kreative Leute und ich bin schon wirklich gespannt, was sie aus allem so machen.


21.08.2015: Das Probelayout ist da!

Ohje. Ich bin gerade der glücklichste Mensch auf Erden. Nicht nur, dass ich gestern meine erste Yogastunde in der Yogaschule hatte und sie einfach nur toll war, nein. Ich habe gestern das Probelayout für mein Buch bekommen. Wow. Jetzt wird es irgendwie greifbar. Bisher waren es nur digitale Schnipsel und wenn man jetzt sieht wie die Ideen umgesetzt und zusammengesetzt werden, ist es einfach nur klasse. Normalerweise geht es nicht so schnell, denn die Grafiker müssen erstmal die passende Idee entwickeln – aber wie sagte meine Lektorin so schön: „Die Muse hat unseren Grafiker schneller geküsst als gedacht“. Und diese Muse war wirklich fleißig. Der Entwurf für die Rezeptseiten ist perfekt. Er passt zu mir, zu meinem Geschmack und zu meinem Blog. Er lehnt sich daran an, ohne eine Kopie zu sein. Einfach perfekt – genau so habe ich es mir vorgestellt. Einen ersten Coverentwurf gibt es auch schon. Ich finde es eigentlich ganz cool, allerdings muss das Cover durch viele viele Gremien und Diskussionsrunden und es wird wahrscheinlich nicht der erste Entwurf sein, der letztendlich dann gedruckt wird. Apropo gedruckt: Habe ich schon erwähnt, dass mein Buch hier in Deutschland gedruckt wird? Ich finde das super, denn viele Verlage lassen ihre Bücher in Billiglohnländern wie China drucken. Dass mein Verlag mit Druckereien in DE zusammenarbeitet finde ich einfach super. Die heimische Wirtschaft unterstützen. Tschaka. Und es wird voraussichtlich kein Knochenkleber verwendet. Tschaka #2.

Der nächste Schritt ist jetzt das GO für die Grafiker um den ganzen Innenteil mit dem Layout zu versehen. Das wird erfahrungsgemäß 2 Wochen dauern, meint meine Lektorin. Aber wir werden sehen, anscheinend arbeiten die Grafiker momentan schnell. Dann bekomme ich den kompletten Innenteil als PDF und als Ausdruck zugeschickt und kann ihn auf Fehler und Ungereimtheiten untersuchen. Ich finde die Variante mit dem Ausdruck toll, denn auf Papier finde ich Fehler schneller. Mal sehen ob ich zu der Zeit gerade auf Gran Canaria weile. Ich hoffe es kommt früher an…


29.09.2015: So ein durcheinander.

Meine Güte – es ist nun 1 Monat vergangen seit ich das letzte Mal schrieb und es ist ziemlich viel passiert. Fangen wir aber da an, wo ich das letzte Mal aufgehört habe. Das fertige Layout kam am 07.09.2015 – nachmittags. Ich war gerade am Packen, denn in den frühen Morgenstunden des 08.09. fuhren wir Richtung Frankfurt um unseren Flieger nach Gran Canaria zu nehmen. Ich blätterte es am PC durch und schaute es mir schonmal an. Ich war ziemlich angetan, das muss ich sagen. Das Layout gefällt mir richtig gut. Nunja. Aber natürlich waren noch ein paar Änderungen vorzunehmen. Meistens hatte ich schlicht und einfach zu viel und  zu ausführlich geschrieben und so mussten einige Sachen gekürzt werden. Ich machte mir allerdings nicht mehr groß Gedanken darum, denn in dem Moment war mir mein lang ersehnter und – aus meiner Sicht – auch so verdienter Erholungsurlaub wichtiger. Ich war wirklich fertig.

Normale 9-Stunden-Arbeit jeden Tag, den normalen Alltag mit all seinen Terminen, Hochs und Tiefs, und dann auch noch Zeit zu finden, ein Buch zu schreiben, zu fotografieren und zu bearbeiten. Ich hatte den Urlaub nötig. Aber natürlich ging die Woche viel zu schnell um… Wir haben so viel unternommen (denn ich kann nicht eine Woche lang am Strand oder Pool rumliegen… Ich bin ein Aktivurlauber). Z.B. haben wir Ausflüge mit unserem Mietauto gemacht – die ganze Westküste von Gran Canaria hoch und durchs Inland wieder runter. Wir ritten auf Pferden durch die Pampa, machten eine Offroad- und eine Jetski-Safari und ritten sogar auf Kamelen. Natürlich war auch mal ein Strand-/Pooltag dabei. Alles in allem war dieser Urlaub genau die Auszeit, die ich gebraucht habe um den Kopf frei zu kriegen.

Wieder in DE angekommen, lag mir dann auch der Ausdruck vor. Ich las ihn mir mehrfach durch und ließ auch meine Schwester mal einen Blick auf die Texte werfen – denn ich kenne sie mittlerweile auswendig und könnte was übersehen haben. Und ich will ja auch keine Rechtschreibfehler in meinem ersten Buch… Den Ausdruck schickte ich dann wieder an meine Lektorin und die wollte dann mit dem Grafiker die Änderungen besprechen.

Apropo Grafiker: Als es ums Cover ging, meinte meine Lektorin, dass sie nochmal Fotos von mir bräuchten. Am besten vor hellem Hintergrund, andere Ausleuchtung etc. Da ich das in meiner Wohnung so aber nicht realisieren kann, meinte sie, dass ich nach Stuttgart kommen könnte – der Grafiker würde dann die Fotos machen. Nun, es sollte aber auch ein Foodprop drauf. Am einfachsten erschien mir die Tonkatorte ausm Buch. Aber von Kassel nach Stuttgart sind es knapp 4 Stunden Autofahrt und ähm – das hätte die Torte fertig verziert und alles wohl nicht überlebt. Also buk ich die Böden vor und machte die Creme und wollte die Tortenbestandteile dann am 18.09. gut gekühlt mit mir nach Stuttgart nehmen. Alles war vorbereitet, alles gepackt, das Hotelzimmer gebucht. Denn wir wollten Freitag runterfahren und das Shooting mit dem Grafiker machen und dann noch eine Nacht dort schlafen um nicht 8 Stunden im Auto zu sitzen. Vorher hätte ich vor Ort dann die Torte fertig gestellt. Wir waren gerade 40 Minuten auf der Autobahn, da sagte mein Freund, dass mit dem Auto irgendwas nicht stimme. Wir fuhren auf eine Raststätte und schauten nach. Mit einem unguten Gefühl fuhren wir dann zurück nach Hause, luden alles aus und er fuhr gleich weiter in die Werkstatt. Ich telefonierte mit meiner Lektorin, dass wir nicht kommen konnten, weil das Auto kaputt sei. Ein paar Stunden später bekam mein Freund dann die Hiobsbotschaft: mit dem Turbo war etwas nicht in Ordnung und er hatte über 900 € Schaden.

Wir machten dann einen neuen Termin aus, der aber ein paar Tage später platzte, weil der Grafiker dann doch nicht konnte. Der neue Termin – denn aller guten Dinge sind drei – war der 03.10.2015. Ja, ein Samstag. Und auch noch ein Feiertag. Denn unter der Woche konnte ich in dieser Zeit nicht einfach Urlaub machen weil wir teilweise zu wenige Leute an der Arbeit waren. Also wieder Hotelzimmer reserviert und schonmal Backzeit eingeplant… Mal sehen, ob wir dann bis nach Stuttgart kommen.

Ich hoffe immer noch ein bisschen, dass der Verlag sich für ein Cover nur mit Text entscheidet und ohne ein Foto von mir. Ich finde das um einiges hübscher und es würde sich auch von den ganzen anderen Bloggerbüchern abheben. Nicht noch ein Buch, von dem einen jemand anstrahlt… Aber ich bin gespannt – am 01.10. ist wieder eine Besprechung bei meinem Verlag und ich werde sehen, was meine Lektorin mir dann berichtet. Vielleicht kann ich ja das Hotelzimmer wieder stornieren und spare mir das Geld dafür und für den Sprit…

Nachtrag 29.09.2015: Die Sache mit dem Geld.

Achso, ich wollte euch eigentlich noch was erzählen. Bzw. den Leuten, die denken, dass ich nun Tausende Euros verdiene, mal den Zahn ziehen. Die Realität sieht folgendermaßen aus:

Natürlich bekomme ich als Autorin einen kleinen Prozentsatz vom Verkaufspreis. Wie gesagt, einen kleinen. Aber das bekomme ich erst, wenn sich das Buch gut verkauft und dann auch erst zu einem bestimmten Termin ausbezahlt. D.h. vor diesem Termin bekomme ich keinerlei Vergütung für meine Arbeit. Alle Ausgaben die ich bisher hatte, habe ich aus eigener Tasche bezahlt. Und es fällt einiges an, wenn man nicht nur die Rezepte schreibt, sondern auch die Gerichte kocht (Mehrausgaben!), Fotos macht (neues Objektiv musste her), das Foodstyling macht (jede Menge Props mussten gekauft (im Laden + auf jeder Menge Flohmärkten) und gebastelt werden (man braucht ja Auswahl bei so vielen Fotos), ich musste Stoffe kaufen und Servietten/Hintergründe daraus nähen oder gleich fertige Servietten kaufen, ich musste mehr Untergründe herstellen und dafür Holz, Farben etc. kaufen oder suchen) und die Bilder auch bearbeiten (Lightroom in der Testversion reichte da auch nicht mehr und schwupps – über 100 € weg). Dann braucht man Fotos von sich selbst – dafür muss der Friseur ran und ein paar neue Klamotten müssen auch her. Hätte mein Freund die Fotos nicht gemacht, hätte ich noch einen Fotografen bezahlen müssen. Man muss – wie ich – vielleicht nochmal zum Verlagsstandort fahren (z.B. für ein Covershooting) und schwupps, 200 € für Hotel und Sprit weg. Außerdem brauche ich jetzt einen Steuerberater. Das habe ich mit meinem ganz normalen Angestelltengehalt nicht gebraucht – das  ist jetzt eine ganz andere Sache.

Man wird als Kochbuchautorin nicht reich, wenn man alles selber macht und nur ein Buch schreibt. Man deckelt vielleicht die Vorbereitungskosten und kann sich hinterher was Hübsches kaufen oder auf was anderes sparen. Klar. Aber von einem Kochbuch wird man nicht reich. Es ist eine Sache, in die ich mein Herzblut fließen lasse und es immer mein Traum war – ich mache es nicht wegen dem Geld und den Verdienstmöglichkeiten.

Natürlich könnte man mit dem Argument kommen, dass ich ja auch alles für den Blog weiterhin gebrauchen kann. Nur seien wir mal ganz ehrlich – durch meine Arbeit am Buch haben sich meine Fotografiekünste und mein Foodstyling weiterentwickelt. Das hätte ich damals nicht gedacht, und ich hätte NIEMALS so viel Kram nur für den Blog gekauft. Ich hätte mich vermutlich niemals in diese Richtung entwickelt, wenn ich nicht so eine Perfektionistin wäre und mein Bestes geben wollen würde für so ein Projekt. Für den Blog hat mir das gereicht, was ich hatte. Natürlich bin ich wirklich glücklich darüber, dass meine Fotos immer besser werden. Aber ich hätte in dieses Hobby niemals so viel reingesteckt, wäre das Buch nicht gewesen.

Ich hoffe, ihr wisst meine Offenheit auch bei diesem Thema zu schätzen, denn ich denke so viel Klartext redet nicht jeder Blogger/Autor.

Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII.

Christina macht was - Veggie. Lecker. Anders. DAS BUCH!

19. November 2015

Meine lieben Leser.

Ich zittere. Ein bisschen jedenfalls. Denn heute kann ich es euch erzählen. Ich habe ein Koch- und Backbuch geschrieben. Ja. Tatsächlich. So fast nebenbei (okay, das ich ein bisschen gelogen).



 Ich kann euch absolut nicht beschreiben, wie aufgeregt ich bin. Ich. Habe. Ein. Kochbuch. Geschrieben. Wow. Einfach unglaublich. Und seit gestern ist die Vorschau beim Thorbecke Verlag online und ich dachte, das sei ein guter Moment um es euch einfach mal zu erzählen.

Wer einen Blick drauf werfen will, kann dies hier tun.

Was sagt denn die Vorschau eigentlich? 



"Vegetarische Küche mal ganz anders – geht das? Aber klar! Christina Heß ist seit 10 Jahren Vegetarierin und lebt ihre Leidenschaft fürs Kochen, Fotografieren und Querdenken auf ihrem Blog »Christina macht was« aus, während sie im realen Leben täglich in einer Behörde schwitzt.

Ihre Rezepte sind innovativ, gesund und persönlich. Ihre köstlichen Kreationen machen Lust auf Nachkochen: Wie wäre es also mit den Bohnen-Brownies für Figurbewusste, einem gesunden Kimchi-Waffelsandwich, dem extravaganten Erdbeersalat mit Ofenspargel oder himmlischen Papaya-Scones? Nur zu – die Gäste warten schon!"

Dr. Oetker Vitalis Bloggerworkshop

24. Februar 2015

Meine lieben Leser.
Ich hätte nie gedacht, dass ich eine der Bloggerinnen werden würde, die auf Bloggerevents geht. Aber wenn Dr. Oetker ruft, dann kommt man – oder? Ich meine, Dr. Oetker hat unser aller Kindheit geprägt – Oma’s tolle Rezepte kommen aus alten, abgegriffenen blauen Schulkochbüchern von Dr. Oetker. Diese Firma hat unseren Großeltern & Eltern gezeigt, wie man backt; wie man Dinge selber macht. Das war vor der Ära der Fertigkuchenpackungen und ich bin vielleicht ein bisschen nostalgisch, wenn ich denke, dass das eine bessere Backzeit war. Ich fühle mich dieser Firma irgendwie „verbunden“ – kaufe ich doch stets ihr Backpulver für grandiose Kuchen, Waffeln und vieles mehr. In meinem Kopf steht sie eben für Qualität (gutes Marketing…).


Ich freute mich also umso mehr, als ich die Einladung erhielt, nach Bielefeld zu kommen.
Im Vorfeld hatten sich schon alle Blogger die kommen sollten, per Chat verabredet und informiert – das war wirklich hilfreich. Außer mir waren noch da:



Es waren natürlich noch ein paar andere da, denn man konnte auch über Facebook ein paar Plätze gewinnen.


Nachdem wir alle in großer Runde in der Versuchsküche Platz genommen und uns vorgestellt hatten, ging’s ans große Vitalis-Buffet. Wie schrieb Mareike bei Instagram so schön: „Jegliche Hipsterallergien sind bedient worden“. Was mir sofort auffiel war, dass ich nichtmal die Hälfte aller Vitalis-Sorten kannte. Der Supermarkt in meiner Nähe hat vielleicht 6 Sorten im Regal stehen – es gibt aber mittlerweile 29 (!!) Sorten Vitalis. Und 3 neue kommen sogar noch dazu. Wir testeten und probierten uns ein wenig durch und frühstückten erstmal unter großem Geschnatter.


Danach bekamen wir eine tolle Warenkunde & ein bisschen Theorie (muss ja auch sein). Diesen Teil fand ich sehr interessant, denn wer kennt schon alle einzelnen Bestandteile vom Müsli aus der Packung. Was mir völlig neu war, war z.B. der Purpurweizen (der es uns allen glaube ich sehr angetan hat).


Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber durch die Warenkunde und dadurch, dass wir auch einen Einblick in Mischverhältnisse bekamen, wurde mir klar, warum mein selbst zusammengestelltes Müsli bei MyMuesli nie schmeckt… Man versucht es gesund zu halten, keine Zuckerdinger hinzuzufügen und dabei bleibt eine Menge Geschmack auf der Strecke. Es gibt schon einen Grund, wieso es eine ganze Abteilung gibt, die sich nur mit der Entwicklung neuer Müslis beschäftigt…


Wir durften danach unsere eigene Granolamischung ansetzen und backen. Ich kann euch gar nicht mehr genau sagen, was in meiner drin war… Ich testete mich einmal komplett durch die Zutaten und habe in meine Zuckerlösung auch noch leckere Vanille gegeben, um dem Granola einen Extrakick zu verleihen.


Für euer nächstes selbstgemachtes Granola würde ich euch folgendes Mischverhältnis empfehlen: 650 g Müslimischung, 50 g Öl (z.B. Raps- oder Kokosöl) und 300 g Zuckerlösung. Die Zuckerlösung bestand aus Zucker, Honig und Wasser (genaue Mischverhältnisse habe ich leider nicht, aber bei meinem nächsten Granolarezept werde ich euch eines präsentieren können).

Wir buken es für knapp 30 Minuten bei 160 °C und ein richtig guter Tipp ist folgender: Wenn ihr große Stücke/“Klumpen“ in eurem Granola haben wollt, legt das Backblech mit Backpapier aus. Sschaufelt eure Granolamischung darauf und drückt es fest an (am besten mit einem Tortenheber). Wenn ihr das jetzt so backt und nicht mehr durchrührt, wird es wie eine „Müsliplatte“ und wenn diese dann erkaltet ist, könnt ihr sie in kleine und/oder größere Müsliklumpen krümeln. Tadaa – perfektes Granola. 


Als unser Müsli dann buk, wurden uns 16 Rezepte vorgestellt, welche wir nachbacken & kochen sollten. Alle mit dem Bestandteil Müsli, aber alle so dermaßen unterschiedlich und abwechslungsreich...Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass man so viel damit machen kann. 


Eine sehr nette Mitstreiterin und ich wagten uns todesmutig an die einzige Teigsorte, die ich noch nie gemacht hatte: Brandteig. Wir entschieden uns für Paprikawindbeutel und Müslihörnchen.
Beide Rezepte waren sehr lecker und die Paprikawindbeutel gibt’s heute auch für euch! Denn die waren so gut, dass ich sie euch nicht vorenthalten kann. 


Und hier das Rezept zum Herunterladen:



Als wir alle dann unsere Gerichte fertig hatten, wurden die Leckereien auf einem großen Buffet aufgebaut. Natürlich fotografierten wir wild herum und anschließend konnten wir alles in lustiger Runde vertilgen.

Die anderen Rezepte findet ihr auf der Dr. Oetker-Seite oder vielleicht ja auch bei den anderen Bloggern.


Nachdem wir dann unser Granola verfeinert hatten (z.B. mit Schokostückchen), bekamen wir ein hübsches Glas und konnten ca. die Hälfte davon hineinfüllen. Wir hatten natürlich alle in unserem Müsliwahn viel zu viel hergestellt... An dieser Stelle ein Hoch auf Gefrierbeutel.

Und als Abschluss kam noch ein kleines Highlight. Ich schob dann zusammen mit unserem Foodstylisten den Wagen mit den vorher rausgesuchten besten Exemplaren unserer Rezepte in einen separaten Raum. Dort durften wir Foodblogger mit den riesigen Kameras dann so viele Fotos machen, wie wir wollten. Wir bekamen tatkräftige Hilfe beim Aufbau unserer Sets und auch bei der Ausgestaltung. Ich lernte ein paar Dinge, über die ich mir bei meinen Fotos noch nie Gedanken gemacht hatte; es war sehr interessant. Die Auswahl an Fotoprops war riesig und ich konnte mich nur schwer zwischen all den Stoffen, Dippen und Tellern entscheiden. Allerdings finde ich mein Endergebnis sehr gelungen und ich hoffe, die Fotos gefallen euch genauso wie mir.


Alles in allem war es ein wirklich toller Tag und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Ein großes Dankeschön an das tolle Dr. Oetker-Team, welches alles wirklich super organisiert hat.
Ich durfte einen riesigen Goodiebag mit einem Buch, einer tollen Schürze, seehr viel Müsli und einigen anderen schönen Dingen nach Hause tragen und das war mir fast schon etwas unangenehm. So ein schöner Tag und so viele nette Leute. Es war toll und ich freue mich, vielleicht irgendwann nochmal Teil einer ähnlichen Veranstaltung sein zu dürfen.

Über Fernsehauftritte und Bloggerträume

23. August 2013

Meine lieben Leser.

Sobald man ein Blogger ist, muss man sich mit den verschiedensten Themen befassen. Was blogge ich, wann blogge ich was, wie oft überhaupt? Wie gestalte ich meinen Blog? Wie ist die Außenwirkung? Will ich mit Firmen kooperieren? Will ich Affiliate werden und muss dann dafür teilweise ein Gewerbe anmelden und Steuererklärungen machen? Will ich im TV auftreten?

Hätt ich vor einem Jahr gewusst, mit was man sich alles beschäftigen muss, selbst wenn der Blog eine "relativ niedrige" Zahl an Lesern hat, hätt ich überhaupt einen gestartet? 
Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Blog und ich liebe meine Leser! Aber es ist schon manchmal etwas viel, das muss ich zugeben. 

Als die ersten Anfragen wegen Produktzusendungen kamen, hüpfte ich durch die Wohnung - ich war so glücklich! Ich finde es immer noch extrem aufregend, wenn ich etwas einfach so zugeschickt bekomme und freue mich darüber, dass jemand meine Meinung hören möchte und ich Sachen testen kann. Ich liebe es und mir macht es Freude, das dann mit euch zu teilen.

Und ich will auch weiterhin gern mit Firmen kooperieren. Ihr seht es, wenn ich eine Sache zugeschickt bekomm, denn ich will transparent sein und ihr sollt das wissen. Ich schreibe Sachen dazu wie: "...XY habe ich zugeschickt bekommen..". Schließlich soll mein Blog authentisch bleiben und genau deswegen wollte ich euch auch von meiner neusten Anfrage erzählen.

Eine Castingagentur hat mich angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte, in einer neuen TV-Show aufzutreten und dort zu kochen. Im ersten Moment war ich geschockt - wie jetzt, irgendwer will mich dafür? Ich konnts nicht glauben. Aber ich habe manchmal ein kleines Problem mit fremden Menschen und eine ganze Woche im TV zu kochen und an einem Wettbewerb teilzunehmen? Eventuell in der 1. Show rausfliegen, weil ich vor Aufregung nicht gescheit kochen kann? Es hat mich einen ganzen Tag Überlegen gekostet, abzusagen. Ich finde die Chance toll, die ich erhalten habe, aber mich dafür so verrückt zu machen? Ich habe jetzt schon "Angst" davor und es würde nicht besser werden, wenn ich mich dafür entscheiden würde. Na klar, man kann jetzt sagen, ich hätte eine "Once-in-a-Lifetime"-Chance vertan und mir durch die Angst kaputt machen lassen, aber wisst ihr was? Dann ist das so. Ich will nicht berühmt werden. Mich freut es, wenn ich meinen Lesern ein tolles Gericht präsentieren kann und sie sich an meinen Bildern Appetit holen.

Wisst ihr was mein größter Traum ist? Vielleicht mal irgendwann ein Koch- oder Backbuch herauszubringen.  Mit allen Rezepten, die mir am Herz liegen und über die ich etwas zu erzählen habe - genau das, und nicht das TV.
Vor allem, meine Güte - mein Blog ist nichtmal ein Jahr alt und ich rede schon von einem Backbuch. Ich weiß, manchen kommt das utopisch vor, aber hey, ohne Träume ist das Leben doch nicht lebenswert, oder? Andere schaffen das auch, und ich denke dafür könnte ich meine Ängste überwinden - irgendwann.
Drei meiner Träume sind schon in Erfüllung gegangen (ich bin Ultraleichtflugzeut geflogen, Fallschirm gesprungen und habe einen Blog mit so vielen tollen Lesern, die lesen wollen, was ich zu sagen habe!) wieso denn nicht dieser vielleicht auch noch irgendwann?

So. Ich gehe jetzt wieder in mein altes Leben zurück und bin dort glücklich. 
Man liest sich hier, gleiche Stelle, gleiche Welle. ;-)

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