Torta della Nonna

19. Mai 2018


Meine lieben Leser.

Heute darf ich euch wieder ein sehr schönes Backbuch vorstellen – nämlich "Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen backen" von Melissa Forti (Link zum Verlag, kein Affiliatelink). Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten und freue mich sehr darüber. Denn ich wurde zuerst in einer Folge Kitchen Impossible auf Melissa aufmerksam. Ich glaube, Tim Mälzer  musste dort eine Tiramisu-Torte nachbacken und fand das gar nicht witzig. Als ich dann sah, dass es das Buch nun auch auf Deutsch gibt, musste ich es haben. Alte italienische Rezepte haben irgendwie was und wenn sie noch einen Hauch moderner gemacht sind, bin ich vollends verliebt… Beim ersten Durchblätter fand ich einige Rezepte, die ich am liebsten sofort nachgebacken hätte – aber ich entschied mich schlussendlich für einen Kuchen, der wohl einer der traditionellsten in diesem Buch ist: Torta della Nonna. 


Er sah hervorragend aus und in der Zubereitung kam er auch nicht allzu kompliziert daher. Also ging es ab an den Ofen und nachdem die 11 geforderten Eier exakt nach Anleitung verarbeitet waren, beging ich einen großen Fehler. Denn ich hörte nicht auf mein Bauchgefühl, sondern nahm eine Backform in der Größe 20 cm. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass von der Zutatenmenge locker ein 26er-Kuchen herauskommen würde und als ich dann soweit war, dass die Füllung in die Mürbeteigform gegeben wurde, war natürlich viel übrig…. Nun, wenns im Buch so steht, muss es wohl so sein – Pustekuchen. Anscheinend suche ich mir öfters die Rezepte aus Büchern aus, wo sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat. Nun, um es kurz zu machen, der erste Versuch dieses Kuchens landete mit viel Gefluche im Mülleimer. Ich HASSE es, wenn Rezepte nicht funktionieren und man das Ergebnis wegschmeißen muss, weil es nicht essbar ist. Wirklich. Ich rege  mich da richtig drüber auf. Die Rohstoffe, die Zeit. Es ist frustrierend. Aber ich ließ mich nicht ermutigen – die Füllung schmeckte gut und auch das Stück Teig, welches man gebacken essen konnte, war wirklich lecker. Also habe ich meinen Freund nochmal losgeschickt um neue Eier zu holen (Gott sei Dank war es ein Samstag) und habe nochmal angefangen. Rezept leicht verändert da andere Backform, und diesmal schnackelte es. Immerhin. 


Aber kennt ihr das, wenn man ein Buch hat, etwas ausprobiert und es nicht klappt und man dann irgendwie das „Vertrauen“ in die Rezepte verliert? Es ist nur ein Gefühl, aber ich finde bei Back- oder Kochbüchern ist sowas unglaublich wichtig… Leider ging es mir mit diesem Buch nun so und beim nächsten Nachbacken werde ich mir die Schritte 5 Mal ansehen und überlegen, ob mein Bäcker-Bauchgefühl nicht was anderes sagt. Geschmackstechnisch ist dieser Kuchen der Knaller und ich kann verstehen, wieso die Torta della Nonna in Italien beliebt ist. Sie vereint alles, was wir an Oma lieben – Sorgfalt, Liebe, Mürbeteiggebäck & Pudding! Raffiniert finde ich die Pinienkerne obendrauf; und ihr könnt mir sagen was ihr wollt: Puderzucker auf Kuchen stäuben und alles sieht gleich viel hübscher aus. 


Also kommen wir erstmal zum Rezept:


Wie gesagt – der Kuchen schmeckte hervorragend. Vielleicht einen Tick süß, aber mit einer leckeren Tasse Schwarztee oder einem Kaffee fällt das gar nicht auf. 


Auch die anderen Rezepte im Buch, welches ganz nebenbei drei Kapitel enthält (Dall' Italia, Dal Mondo und Da Melissa), interessieren mich sehr. Ich mag alte Küchen und alte Rezepte und die italienische ist eine Küche, die meinem Geschmack einfach sehr nahe steht. Es gibt unzählige Gerichte aus Italien, die ich gerne koche und bisher ist das italienische Backen etwas kurz gekommen. Aber das holen wir dieses Jahr nach. Markiert habe ich mir bereits folgende Rezepte zum Nachbacken: Parozzo (Mandel-Schokoladen-Kuchen), Biscotti Cantuccini, Torta delle Montagne (Bergkuchen), Torta di Nantes, Torta allo Yogurt, Loaf al Limone Pinoli E Mandorle.


Was ich leider auch nicht mag ist, wenn das Bild im Buch nicht dem Backergebnis entspricht, Nun – das ist leider auch bei dem Torta della Nonna-Rezept der Fall. Auf dem Bild im Buch sieht das Verhältnis Teig zu Füllung gedrittelt aus. Im wahren Leben, wenn man das Rezept nachbackt, ist aber der Mürbeteig viiiiiel dünner als die Füllung, welche ca. 5 cm hoch ist. Dadurch, dass ich die Bilder meiner Kochbücher alle selber shoote, passiert so etwas bei meinen Büchern nicht und ich bringe auch wenig Verständnis für so einen Fehler auf. Ich bin ja nunmal selbst Autorin und weiß, dass so ein Fehler wie die Backformengröße vorkommen kann – aber gerade beiden Fotos muss man halt schon sehr drauf achten…


Also mein Fazit zum Buch: Schöne Rezepte, leider etwas mit Vorsicht zu genießen (einfach mal aufs Bauchgefühl hören), die Bilder sind ansprechend und die Auswahl der Rezepte ist groß. Es gibt wirklich für jeden etwas: Kekse, Kuchen, Torten… Da bleibt kein Wunsch unerfüllt. Ich werde bestimmt nochmal das eine oder andere nachbacken.

Kennt ihr Melissa und ihre Kuchen bereits?


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