Schnepperte

13. September 2018



Meine lieben Leser.

Viele von euch werden Schnepperte gar nicht kennen. Es ist eine Art Kartoffelpuffer – aber mit Hefe drin. Ich erinnere mich noch an Kindertage, in denen wir den Kartoffelacker neben unseren Häusern „nachverlesen“ haben, wenn die Kartoffelernte rum war und aus diesen geklauten Kartoffeln mit der ganzen Nachbarschaft draußen im Garten Schnepperte ausbuken. Mit vielen gebratenen Zwiebeln, viel Speck (damals aß ich ihn noch) und für die Erwachsenen gab’s dazu Kaffee. Wir machten Wettessen und für jeden Puffer wurde eine Kerbe in den Pfeiler der Gartenhütte gehauen. Unsere Nachbarin schaffte einmal 10 Stück und das ist schon wirklich viel. Es war toll damals – die Nachbarschaft war unschlagbar. 


Nun, die meisten Menschen von damals leben nicht mehr hier oder sind bereits gestorben; aber das Rezept hat überlebt und auch wenn ich es heute nicht mehr mit geklauten Kartoffeln mache, schmeckt es noch genauso gut wie damals.


Hier habe ich mal versucht, das traditionelle Rezept mit einer Hand voll hiervon und einer Hand voll davon für euch in Worte zu fassen. Ich hoffe, ich komme nah heran:


Traditionen soll man hoch halten und alte regionale Rezepte muss man festhalten so gut es geht. Daher habe ich letztens, als meine Mutter im Garten wieder Schnepperte buk, schnell ein paar Fotos für euch gemacht und euch das Rezept aufgeschrieben. 


Dieses Rezept kommt aus der Region rund ums Waldecker Land / Korbach. Früher hat man Schnepperte auf einem Schareisen gemacht, welches man auf einen Ofen setzte und mit wenig Fett (es wurde nur eine Speckschwarze darüber gezogen), wurden die Schnepperte dann gebacken. 


Da man früher eher mittags aß, wurde schwarzer Kaffee dazu serviert. Heute bereite ich die Schnepperte etwas anders zu (kein Speck und auch kein Schareisen, sondern Öl und eine Pfanne) – ist aber auch meiner Ernährungsweise geschuldet.


 Und? Kennt ihr Schnepperte? 
















2 Kommentare :

  1. Lieeb Christina,
    diese Art der Kartoffelpuffer kannte ich nicht, aber das klingt sehr lecker! Die werde ich sicher mal ausprobieren, aber auch ohne Speck und in der Pfanne :O)
    Danke für dieses tolle Rezept! ( Ich nenne solche alten Rezepte Soulfood aus der Kinderzeit ;O) ...)
    Hab einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

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  2. Hallo Christina, ich kenne Schareisen und liebe es seit Kindertagen. wir haben es immer mit kaltem Apfelmus gegessen, phantastasisch! Mich würde noch sehr interessieren, was ein Schareisen genau war. Ein Bauteil der holzgefeuerten Küchenherde, oder eine besondere Pfanne? Weisst Du das?, Mit freundlichen Grüßen, Christoph

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Kommentare sind für mich wie ein besonders schönes Dessert, also:

♥ Danke für jedes liebe Wort ♥

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