Meine lieben Leser.
Als vorletztes Rezept meiner schlesischen Woche gibt es heute ein Gericht, über das ich eigentlich überhaupt nicht viel weiß. Als ich meine Rezeptbilder auf meinem Instagram-Account teilte, fand ich unter der Bezeichnung #SchlesischesGericht noch ein weiteres Bild einer anderen Nutzerin. Die hatte Schüttelstroh gekocht und anscheinend kommt dieses Gericht auch aus Schlesien.
Nun, die Informationslage ist mehr als dürftig über dieses Gericht, aber ich fand heraus, dass es in Berlin eine Lokalität gibt, die Schüttelstroh mit Speckstippe serviert. Was ich herausfinden konnte war, dass Schüttelstroh eigentlich nur mit Kartoffelbrei vermischtes Sauerkraut ist, welches mit gebratenen Zwiebeln (und eigentlich Speck) serviert wird. Ein perfektes Gericht für eine Generation, die lieber Kartoffeln als Nudeln isst.
Leider ist es auch wieder ein Gericht, welches nicht unbedingt hübsch und einfach zu fotografieren ist. Aber wie alle arme Leute Essen von damals ist es schnell gemacht, günstig und braucht nur wenige Zutaten, die man eigentlich immer daheim hat. Ich habe den Speck natürlich weggelassen und für manche ist es nur eine Beilage, aber ich mag es so, wie es eigentlich ist: Eine günstige und dennoch relativ gesunde Hauptspeise. Lassen wir jetzt mal die Butter am Püree außen vor... Aber wer früher auf dem Feld arbeitete, brauchte auch Kalorien. Und Fleisch war Mangelware.
Also hier die Rezeptkarte für meine Version des schlesischen Schüttelstrohs:
Ich liebe rohes Sauerkraut - wer das aber nicht so verträgt, der kann das Sauerkraut statt es nur zu erwärmen, auch ordentlich anbraten. Das schmeckt super und bringt noch mehr Aroma an das Gericht.
Den Kartoffelbrei kann man natürlich auch mit einem Kartoffelstampfer herstellen - allerdings finde ich es feiner, wenn man es durch eine Kartoffelpresse gibt. Ist einfach eine Geschmacksfrage.
Und, kennt ihr Schüttelstroh und habt ihr Lust, es nachzukochen?
Danke für diese Variante. Erinnert mich in Teilen an "Gewiegtes" aus Sachsen(-Anhalt?). Das ist zwar mit Speck und Hackfleisch, aber das kann man für Vegetarier ja durch Sojahack und kleingeschnittene, getrocknete Tomaten ersetzen. Meine Mutter, die aus Ostpreußen geflüchtet war, machte Schüttelstroh so, dass sie Zwiebeln mit Speck in Gänse- oder Schweineschmalz anbriet und dann Kartoffeln, Sauerkraut und Wasser dazugab. Das Ganze köchelte dann für ca. 30 bis 45 Minuten. Da sie allein erziehend war, mußte es oft schnell und günstig gehen. Wir wurden immer satt :)
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