Meine lieben Leserinnen.
Ich denke, es ist mal wieder an der Zeit für einen kleinen
Schreibpost – und dieser behandelt ein leidiges und jedes Jahr wiederkehrendes
Thema: Dicke Oberschenkel und wie man damit den Sommer überlebt. Heute, an dem
Tag an dem ich diesen Post schreibe, sollen es paarn30 Grad werden. Ich habe
endlich wieder einen Rock an und kann dem Geschwitze entspannter entgegen sehen
als die letzten Jahre.
Um vielleicht etwas anders anzufangen: Ich würde mich nicht
als fett bezeichnen. Meine Kleidung kaufe ich bei Esprit und H&M und all
den anderen großen Läden und muss nicht zu XL oder darüber greifen. Ich denke
ich bin noch voll in der Norm. Und da kommen die Gene ins Spiel. In der Linie
meines Vaters sind alle Frauen eher…Nunja… Hinterlastig. Sie haben relativ
schmale Oberkörper, dafür aber ein etwas ausladenderes Hinterteil und eben
angepasste Oberschenkel. In der Linie meiner Mutter hingegen ist eher das Model
„Fässchen auf Stelzen“ (wie ich es so liebevoll nenne) zu finden. D.h. wenn sie
zunehmen, dann in der Brust und Bauch-Region und alle haben schmale Beine.
Als meine Gene dann zwischen Pest und Cholera entscheiden
mussten, haben sie mich mit dem Hintern und den Oberschenkeln gesegnet – zu
meinem Leidwesen. Selbst in meinen schlanksten Zeiten (so von 16 – 20) hatte
ich das Problem, dass meine Oberschenkel sich auch im Sommer nicht voneinander
trennen mochten. Und was habe ich nicht alles ausprobiert: Babypuder und –öl,
einen speziellen Stick für Sportler (gegen Scheuern), ohne alles den Tag zu
überstehen, Radlerhosen, gezieltes Training, und und und. Die letzten Jahre
blieb mir eigentlich dann nur noch die Möglichkeit der Hosen im Sommer, denn
mit Röcken ging das gar nicht. Und ich weiß selbst, dass kurze Hosen mir nicht
wirklich stehen… Dafür bin ich einfach zu klein.
Ich erinnere mich noch zu gut an ein Erlebnis in London.
Meine Mutter und ich waren da im Sommer zusammen unterwegs, meine
schwarze-Klamotten-Zeit war voll im Gange und ich hatte mir auf dem Camden
Market einen super coolen Rock gekauft. Nun, es waren auch in London damals 30
°C und ich wollte ihn natürlich am nächsten Tag sofort anziehen. Großer Fehler,
muss ich mir heute eingestehen. Nach einem ganzen Tag herumlaufen ohne
irgendwelche Schutzmaßnahmen hatte ich an der Innenseite der Oberschenken die
schmerzhaftesten Aufschürfungen meines Lebens. Es war alles rot, wund, brannte
und schmerzte höllisch.
Nach diesem – zugegeben etwas traumatischen – Erlebnis hatte
ich den Röcken und Kleidern erstmal abgeschworen. Leider! Denn meinem
Figurentyp stehen gerade A-Linien-Kleider eigentlich hervorragend…
Vor ein paar Jahren probierte ich auch die Bandelettes aus –
mit mäßig Erfolg. Ich hatte damals die aus Spitze bestellt und die halfen zwar
den Oberschenkeln, ribbelten sich aber auf und waren meiner Meinung nach auch
zu schmal damals. Als ich dann jetzt wieder auf einem Plussizeblog gelesen
habe, dass Bandelettes neue Varianten hat, sah ich mich dort auf der Seite
nochmal um und siehe da, sie haben unifarbene (schwarz und nude), ohne Spitze.
Ich bestellte mir ein paar schwarze Bandelettes ohne alles und nach ca. 2
Wochen waren sie da. Ich probierte sie an und tada: sie passten wie angegossen,
das Tragegefühl war super, man sah sie nicht unter meinem Rock und ich musste
endlich keine blöde, scheißwarme Radlerhose mehr unterm Rock tragen. Nun haben
sie schon den Weg zur Arbeit überstanden und ich bin begeistert. Meiner Meinung
nach sind diese unifarbenen auch breiter als die Spitzendinger von damals.
Frauen, die diese Probleme auch haben, werden mich
verstehen: Ich fühle mich freier in meiner Kleiderwahl, denn ich muss nicht
darauf achten, dass meine Radlerhose sich abzeichnet und auch ein kühler
Windhauch an meinen Beinen ist im Sommer ein schönes Gefühl. Außerdem sind die
Bandelettes an der Außenseite glatt, d. h. endlich (!!) schiebt sich nicht
ständig das Kleid oder Unterkleid hoch, wenn ich laufe. Das ist nämlich bei
Radlerhosen oftmals so nervig, dass ich vor Zubbelei fast verrückt geworden
wäre.
Ihr Frauen, deren Oberschenkel sich nicht gern treffen und
die Hand geben: Ich beneide euch. Wirklich. Ich bin richtig neidisch auf diese
Frauen, die sich ein Kleid überwerfen und einfach losmaschieren können. Genießt
es für mich mit, bitte.
Nunja. Nach alle dem Gemecker möchte ich auch sagen, dass es
ein Luxusproblem ist und ich das sehr gut weiß. Ich kann mir genug Nahrung
leisten und über das hier meckern zu können. Und eigentlich sollte ich mich
glücklich schätzen. Aber hey, man darf auch mal über Luxusprobleme meckern. ;-)
PS: Dieser Post wurde nicht gesponsort - das ist alles reine Euphorie über die Entdeckung, die ich hier mit euch teile. ;-)
Was für ein cooler ehrlicher Post! Find ich super, dass du sowas mal schreibst :) Sehr sympathisch! :)
AntwortenLöschenLieben Gruß,
Jenny
Super finde ich auch Hosenunterröcke, nicht so eng und warm wie Radlerhosen.
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