No Knead Bread – Brot im Topf gebacken

13. Februar 2016



Meine lieben Leser.

Ich weiß – dieser Trend vom Topfbrot ist schon, in Internetzeit gemessen, uralt. Der hat schon einen Bart. Aber bisher ist er völlig an mir vorbeigegangen. Ich habe mich auch lange Zeit überhaupt nicht fürs Brotbacken interessiert. So gar nicht. Klar, mal hier und da nen Hefezopf oder ein paar Dinge mit Quark-Öl-Teig. Aber das ganze Fachchinesisch mit Vorteig, Poolish, Stückgare, Schwaden etc. war für mich bisher absolut uninteressant und viel zu kompliziert. Bis ich die Fernsehserie „Deutschlands bester Bäcker“ entdeckt und seit dem fleißig gestreamt habe. Jetzt habe ich mich mal ein bisschen näher mit dem Bäckerhandwerk beschäftigt, viel ausprobiert und gelesen. So. Und da ich auch gern im Internet recherchiere, lief mir immer wieder das No-knead-Bread über den Weg, welches mich nicht nur wegen dem Namen verwirrte. Ja, toll, es wird nicht geknetet, aber wieso kommt da so ein perfektes Brot heraus?! Und wieso, in dreiteufelsnamen, muss ich dafür mein Sparkonto räumen um einen unsagbar teuren gusseisernen Topf zu kaufen?! Da ich absolut keine Lust hatte, 100 € und mehr in einen Topf zu investieren, suchte ich einfach mal in meinem Topfschrank herum. Eines vorweg: Ihr braucht absolut keinen Le Creuset- oder Staub-Topf um ein super Brot hinzubekommen. Ich nehme einen alten Topf, den ich beim Auszug zu Hause von meinen Eltern mitgenommen habe. Er hat eine dickere Außenwand, ist aber beileibe kein gusseiserner Topf. Und in ihm klappt es hervorragend. Er hat die perfekte Größe und bisher sind alle Brote dort drin etwas geworden. Ich habe es für euch sogar in einem einfachen Kochtopf ausprobiert, die man überall hinterhergeschmissen bekommt und was soll ich sagen: Hat genauso funktioniert.

Es gibt ja Millionen von Rezepten für diese Art Brot, aber ich habe mich hier mal an ein ganz einfaches für den Anfang herangetraut. Es ist super saftig, am Anfang innen schön weich und fluffig und außen richtig knusprig. Ihr braucht keinen Sauerteig etc. – nur ein bisschen Hefe. Los geht’s!





Wie immer könnt ihr die Rezeptkarte mit einem einfachen Rechtsklick darauf und "Grafik speichern unter..." herunterladen.





Frisches Brot zum Mittagessen: Ein einfacher Zeitablauf (und für mich und dieses Brot typisch) ist folgender:

Freitag, 18:00 Uhr: Teig ansetzen, alles vermengen, Schüssel in Müllbeutel und ab in den Kühlschrank.

Samstag, 07:00 Uhr: Garkörbchen gut bemehlen, Teig auf Mehlbett geben, falten, in Gärkörbchen legen und ca. 2 Stunden abgedeckt noch gehen lassen.

Samstag, 08:30 Uhr: Ofen und Topf mit Deckel vorheizen.

Samstag, 09:00 Uhr: Teig aus Gärkörbchen in den heißen Topf kippen und in den Ofen stellen.

Samstag, 09:30 Uhr: Deckel vom Topf im Ofen nehmen.

Samstag, 09:45 Uhr: Brot aus dem Ofen holen und auf einem Gitter auskühlen lassen.


Frisches Brot zum Frühstück am Samstag:

Freitag, 15:00 Uhr: Teig ansetzen, alles vermengen, Schüssel in Müllbeutel und an einem warmen Ort gehen lassen.

Freitag, 20:00 Uhr: Garkörbchen gut bemehlen, Teig auf Mehlbett geben, falten, in Gärkörbchen legen und wieder in den Müllbeutel geben. Jetzt in den untersten Standort im Kühlschrank stellen (dort ist es am kältesten, ca. 5°C wären ideal).

Samstag, 07:00 Uhr: Ofen und Topf mit Deckel vorheizen. Gärkörbchen mit Teig aus dem Kühlschrank holen.

Samstag, 07:30 Uhr: Teig aus Gärkörbchen in den heißen Topf kippen und in den Ofen stellen.

Samstag, 08:00 Uhr: Deckel vom Topf im Ofen nehmen.

Samstag, 08:10 – 08:15 Uhr: Brot aus dem Ofen holen und auf einem Gitter (ca. 1 Stunde) auskühlen lassen.

Dieses Brot ist herrlich – innen weich und wattig, außen knusprig und kross. Ich bewahre mein Brot auch weiterhin in dem abgekühlten Topf auf und esse es bis zu 4 – 5 Tage nach dem Backtag. Dann toaste ich es natürlich oder verarbeite es zu Knoblauchbrot oder Buscetta.


Demnächst werde ich auch mal ein paar Brote mit Sauerteig verbloggen – denn ich bin momentan Sauerteigmama und versuche meinen Stamm auch am Leben zu erhalten. Mal sehen, ob ich was über Sauerteig ansich schreiben kann, denn ich mach das ja noch nicht so lange, aber vielleicht wäre das ganz hilfreich.

Solltet ihr dieses Brot nachbacken, tagged mich doch bei Facebook, Instagram oder Twitter. Ich schaue mir eure Werke sehr gerne an!


6 Kommentare :

  1. Ja, das Brot im Topf gebacken ist eine geniale Zubereitung. Seit Jahren backe ich unser Brot auf diese Weise. Es gelingt immer.
    Liebe Grüße, Dinkelhexe Renate

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  2. Oh ja, ich habe dieses Brot auch erst vor ein paar Monaten entdeckt. Absolut grandios und sehr sehr lecker. Auch bei Gästen kommt es sehr gut an.

    Hast du das auch schon mal mit Vollkornmehl versucht, da traue ich mich nicht so ran?

    Liebe Grüße, Bee

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  3. Mit Vollkornmehl backe ich oft. Ich mahle das Korn, brühe es und lass es über Nacht quellen. Allerdings backe ich selten 100% Vollkorn. Einen Teil helles Dinkelmehl füge ich hinzu. Probiere es doch mal schrittweise. Zur Zeit verbacke ich für Brot 25% Roggen 1370 und 75 % Dinkel (z.T. Vollkorn)
    Liebe Grüße, Renate

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  4. also wenn es immer gelingt das wird das auch was für Neuling-netzchen sein,
    muss ich gleich ausdrucken.

    lg netzchen

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  5. Hey Bee!

    Ich backe gern mit Vollkorn - aber bei diesem Brot tausche ich höchstens die Hälfte des Mehl gegen Vollkornmehl aus.Eventuell musst Du ein bisschen mehr Wasser hinzugeben oder das Vollkornmehl ein paar Stunden vorher mit etwas Wasser einweichen.

    Liebe Grüße
    Christina

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    1. ok, das versuche ich mal. Ich hatte da echte Bedenken, man weiß ja nie, wie sich das Vollkornmehl da verhält. Die 1/2 und 1/2 Lösung ist beim nächsten Mal dran :)

      Vidlen Dank

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Kommentare sind für mich wie ein besonders schönes Dessert, also:

♥ Danke für jedes liebe Wort ♥

PS: Negative anonyme Kommentare werden kommentarlos gelöscht.

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