Meine lieben Leser.
Normalerweise bin ich ein vernünftiger Mensch, der seine Emotionen durchaus auch mal zurückhalten kann. Als ich euch die letzten Posts übers Ausziehen schrieb, wohnte ich noch nicht in der neuen Wohnung, sondern arbeitete den ganzen Tag in ihr, ging aber abends wieder nach Hause und schlief in meinem alten – wenn auch mittlerweile dann ziemlich kargen – Zimmer in der Wohnung meiner Eltern. Ich freute mich sehr darauf, war mit vollem Eifer dabei und wir ackerten wirklich 5 Wochen (teilweise erstmal 9 Stunden an unseren regulären Arbeitsplätzen und dann noch 3 – 4 Stunden abends in der Wohnung) ununterbrochen, ohne einen Tag Pause und renovierten was das Zeug hielt. Da wir wirklich bei null angefangen haben und alle Zimmer doppelt oder dreifach streichen mussten, Fenster- und Türrahmen abschleifen und lackieren etc., dauerte alles etwas länger. Wir hatten einen guten Zeitplan und hielten den auch ein – Dank an dieser Stelle auch wirklich an unsere Eltern (insbesondere unsere Väter), die uns sehr viel geholfen haben und mit Rat und Tat zur Seite standen.
Die letzten 2 Wochen hatten Björn und ich dann Urlaub genommen, damit alles noch etwas schneller voran gehen würde und wir zum Ende der 2. Woche (1. Aprilwoche) einziehen konnten. Man denkt gar nicht, wie viel Arbeit in so einer Wohnung und den ganzen Möbeln steckt, die wir aussuchen, abholen, aufbauen und saubermachen mussten. Allein schon immer für die Rumfahrerei geht eine Menge Zeit drauf und es ist einfach nur nervig.
Zu dieser Zeit freute ich mich auch noch ziemlich auf den neuen Lebensabschnitt und war mit Feuereifer dabei… Aber ich will euch gar nicht zu sehr mit Details quälen – in der 1. Aprilwoche (den Donnerstag) sollte es dann so weit sein: Wir wollten einziehen. Alle Sachen, die bisher noch in meinem Zimmer geblieben waren, mussten umziehen und ich merkte es schon… Mir ging es gar nicht gut. Ich hatte wirklich mit den Tränen zu kämpfen, als ich dann meine Kleidung aus dem einen Schrank herausholte und in den neuen Schrank einsortierte. Ich versuchte mich wirklich zusammen zu reißen, denn meine Güte, ich würde nur 5 Häuser weiter leben. Als ich dann nochmal in mein altes Zimmer fuhr und noch etwas holen wollte, war es komplett vorbei.
Alle Schleusen öffneten sich und ich weinte bitterlich bestimmt 20 Minuten lang vor mich hin. Ich hatte seit Wochen keinen einzigen Tag Pause gemacht und die neue Situation war noch nicht optimal und all die Emotionen der letzten Wochen machten sich jetzt ihren Weg frei durch meine Tränendrüsen. Ich war ganz froh, in dem Moment allein in der Wohnung zu sein. Aber mit diesem Ausbruch war‘s dann auch vorbei. Bei jeder Fuhre, die ich rüberfuhr, wurde es schlimmer. Ich weinte den ganzen Tag und wurde von jedem Familienmitglied abwechselnd getröstet. Ich ging mir ja selbst auf die Nerven, aber ich konnte es absolut nicht mehr zurückhalten.
Als ordnungsliebender Mensch war es natürlich für mich eine Katastrophe, in eine Wohnung zu ziehen, in der noch die Renovierungsfassungen von der Decke hingen (nein, an Lampen hatten wir noch nicht gedacht), Kisten rumstanden (wer hat schon die Zeit auszupacken?!) und die Hälfte meines Hab und Guts noch im Keller rumstand (wo auch sonst). Wenn man über 20 Jahre in einem Zimmer wohnt, in dem man sich wohlfühlt bis zum geht nicht mehr und was sich bisher immer meinen Bedürfnissen angepasst hat, und dann in eine Umgebung kommt, die einem Möbelhaus, aber nicht dem geliebten zu Hause gleicht…Nunja. Es ist verdammt schwer.
Unser Bad war noch nicht gemütlich eingerichtet, wir hatten nur zusammengewürfelte Handtücher, unsere neue Küche fühlte sich wie ein Fremdkörper an und auch im Wohnzimmer wollte ich nicht rumliegen und fernsehen. Mein Bett war neu und irgendwie emotional unbequem – wir hatten neue Matratzen und alles aber die Umstellung von 1,40 m-Hochbett für mich allein auf eine 90 cm Matratze mit noch jemandem daneben, war schwierig und für mich waren die ersten Nächte mit wenig Schlaf gekennzeichnet. Ich wollte dort ja auch eigentlich gar nicht schlafen – schließlich gehörte ich in mein Hochbett, oder?
Morgens beim Aufstehen und mich fertig machen fand ich nicht die Dinge, die ich wollte und brauchte, alles roch neu und komisch und nicht nach meinem zu Hause. Unsere Heizung funktionierte nur ab und an mal und das machte alles noch unerträglicher. So kalt, wie ich mich im Inneren fühlte, war es auch in meiner Wohnung. Meine Yankee Candles, die vielleicht alles ein bisschen mehr nach zu Hause hätten riechen lassen, waren in Zeitungspapier gewickelt ebenfalls im Keller verscharrt… Ihr könnt euch vorstellen, meine Situation war ziemlich ätzend (jedenfalls für mich). In einem Kopf spielte sich bei jedem Heulkrampf immer wieder derselbe Gedankenkonflikt ab. Die rationale Stimme sagte: Du bist vernünftig, du bist nur 5 Häuser weg, du kann immer wieder hin und kannst alle jeden Tag sehen, wenn du das willst. Die irrationale – und leider um einiges lautere von beiden – war der Meinung, einfach nur 2 Wörter schreien zu müssen: HEIMWEH und WEINEN!
Ich war einfach nur unfassbar traurig und deprimiert. Ich wollte zurück – so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
In der ersten Woche fuhr ich eine Vermeidungsstrategie: Hauptsache nicht in der Wohnung sein. Hauptsache bei meinen Eltern rumhängen, auch wenn mich da das gähnend leere Zimmer meiner Jugend anfunkelte. Leider bringt das alles überhaupt nichts und ich musste mich einfach irgendwann mit dem Gedanken befassen, dass ich da jetzt wohnen würde. Komme, was da wolle, das wäre für die nächsten 2 Jahre erstmal meine Wohnung und ich muss mich mit ihr anfreunden. Punkt. Da kann dir keiner helfen.
Das Fremdkörpergefühl blieb leider aber immer noch hartnäckig an der Küche kleben und saugte mir jegliche Koch- und Backfreude aus den Knochen. Als Foodbloggerin und leidenschaftliche Köchin wirklich fatal. Ich kochte etwas an unserem ersten Abend in der neuen Wohnung, aber es machte mir überhaupt keinen Spaß – eine komplett neue Erfahrung, die mich noch zusätzlich deprimierte. Auch das musste ich irgendwie ändern und meine Mutter hatte die Idee, dass es besser werden könnte, wenn wir beide zusammen darin kochen würden und die Küche so richtig „einweihen“ würden. Keine Ahnung, ob das etwas gebracht hat. Ich denke, die Zeit wird’s zeigen. Irgendwann muss ich schließlich wieder anfangen zu kochen und zu backen – was will denn meine neue Küche denken…
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ich immer noch, auch nach einer Woche, ziemliches Heimweh habe und würde jemand sagen: „Kommt, wir ziehen dich wieder in dein altes Zimmer um“, man könnte mich wahrscheinlich nicht mehr sehen, denn ich würde wie Flash zurückrennen. Mein Freund ist, so ganz by-the-way, nicht der auslösende Faktor. Ich will mit ihm zusammenleben und er macht sehr viel und tröstet mich, wenn es sein muss. Aber Heimweh ist einfach fucking irrational und nicht kontrollierbar und auch die besten Tipps helfen einen… scheißdreck. Ich werde wahrscheinlich auch in einem halben Jahr noch heulen, wenn ich bei meinen Eltern war und abends wieder weggehen muss, aber es wird besser werden. Der Mensch gewöhnt sich an alles, und wenn ich sehe, wer alles allein wohnt, wäre es ja gelacht, wenn ich das nicht auch schaffe.
Aber ich wollte euch einfach mal einen ehrlichen Bericht über Heimweh und Ausziehen zusammentippen, denn vielleicht geht es einigen von euch genauso. Mir ist es überhaupt nicht peinlich zuzugeben, dass ich unter schrecklichem Heimweh leide und jeder Tag momentan ein Kampf ist. Ich war einfach vom Kopf her noch gar nicht so weit, dass ich gesagt habe: „BOAH ich MUSS hier RAUS!!“. Nein, ich hätt locker noch ein paar Jahre dort verbringen können – meine Eltern sind mir nur sehr selten auf den Geist gegangen und irgendwie ist der Mensch ja auch ein Gewohnheitstier.
Aber ich versuche krampfhaft positiv zu denken und stelle mir gern folgendes Bild vor:
Ich, auf einem Berg aus Dreck, Schutt und Asche, mit der Apartmentflagge in der Hand, vor stolz geschwellte Brust und trotzig hochgerecktem Kinn rage ich in den frischen Wind, während die Kamera meines Lebens einmal kreisförmig um mich herumfährt und komplett dramatische Musik im Hintergrund gespielt wird. Wenn das keine Kampfansage an mich selbst ist, dann weiß ich es auch nicht.
Kopf hoch – es wird schon.
Meine lieben Leser.
Ich wohne nun ½ Jahr in meiner eigenen Wohnung. Natürlich nicht allein - ich habe einen ziemlich guten Mitbewohner: meinen Freund. Nach einem halben Jahr zusammen in einer Wohnung kennt man den anderen noch besser, finde ich. Ich meine, mittlerweile sind wir seit 5 Jahren ein Paar, aber man kennt seine Gewohnheiten nun noch besser; weiß, wann der andere gern dies und das macht, kennt die kulinarischen Vorlieben noch genauer, und so weiter. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich überrascht bin. Nach diesen 6 Monaten fühle ich mich endlich wohl in meiner neuen Umgebung. Und ich bin nicht mehr ständig am weinen… Das hat sich Gott sei Dank nach ein paar Wochen gelegt (was nicht bedeutet, dass Heimweh jemals ganz weggeht…).
Nunja, wir haben auch viel dafür getan. Nach der Komplettrenovierung der Wohnung und endlosen Stunden des Möbelaufbauens kam dann der Umzug und schließlich der Einzug… Ihr erinnert euch sicher; ich war kreuzunglücklich. Als wir einzogen war zwar die Wohnung frisch renoviert, aber es war überhaupt nicht gemütlich oder heimelig. Es war kein zu Hause für mich und das habe ich auch z.B. beim ersten Duschen in der neuen Wohnung gemerkt. So fremd habe ich mich nichtmal in den massenweisen Hotels in denen ich schon war, gefühlt.
Es ging aber nach unserem Einzug Gott sei Dank immer weiter: die Fußleisten wurden noch drangeschraubt, die Lampen hingen irgendwann endlich (gar nicht so einfach die passenden zu finden…), die Gardinen wurden genäht, die persönlichen Sachen geordnet, eine neue Ordnung für den Kleiderschrank wurde gefunden, der Garten wurde in tage- und wochenlanger harter Arbeit von uns hübsch gemacht (Hütte abgeschliffen und gestrichen, Beete angelegt, jede Menge Grünzeug wurde geschreddert, wir kauften Gartenstühle, ich schliff und bemalte meine Biobank neu, etc…), das Arbeitszimmer wird nun häufiger genutzt, denn ich habe mir den Schreibtisch meines Freundes erobert und ihm zum Bastelplatz erklärt, und und und…
Ich habe mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, wie viel es braucht und viel wie es kostet (nicht nur finanziell), eine Wohnung zu einem Zuhause zu machen.
Mittlerweile haben wir etliche Abende mit der Familie & guten Freunden bei uns verbracht; haben gegrillt und Kaffee/Tee getrunken mit leckerem Backwerk. Haben DVD-Abende gemacht und manchmal auch einfach nur stundenlang gequatscht. Alle waren bisher von unserer Wohnung & unserem Garten begeistert – und das gibt mir ein gutes Gefühl.
Und doch sehe ich meine Familie jeden Tag. Vielleicht manchmal nur kurz, aber ich weiß genau, wenn ich Katzenjammer habe, gehe ich einfach hin. Irgendwer ist schon da.
Ich sage einfach mal, dass ich meine neue Freiheit doch genieße – aber trotzdem immer noch nicht das Gefühl habe, ich hätte unbedingt ausziehen müssen. Manchmal bekomm ich irgendwas nicht mit, was gerade in der anderen Straße passiert und das ist dann irgendwie ätzend. Aber insgesamt bereue ich meinen Schritt nicht. Wir kommen super mit unserem Geld klar (haben sogar im ersten Viertel Jahr über die Hälfte an Strom gespart und dadurch einiges wiederbekommen!) und auch sonst hält sich alles die Waage. Mein Freund und ich sind da ein super Team und teilen uns sämtliche Arbeiten. Er putzt genauso das Bad wie ich und wenn ich gerade etwas in der Küche mache, dann hängt halt er die Wäsche auf. Ich würde es gar nicht einsehen, alles allein zu machen im Haushalt; aber das brauche ich auch nicht. Gott sei Dank habe ich meinen Björn gefunden; denn ich kenne auch die genauen Gegenbeispiele.
Naja, unsere Wohnung bekommt jetzt nach und nach den letzten Feinschliff und dann ist’s auch langsam mal gut. Ich habe momentan sogar mal wieder Zeit, mich meinen Hobbys zu widmen und das ist klasse. Achso, ja, das ist auch so ein Punkt: Sucht euch Hobbys, wenn ihr allein wohnt – sowas lenkt klasse ab, man tut etwas Produktives und Langeweile kenn ich nicht. Mein Freund ist z.B. zum Super-Heimwerker mutiert und schraubt und sägt öfters mal im Keller herum (er hat sich da eine Werkbank eingerichtet). Ich bastle oder koche und knipse dann oben vor mich hin und das schafft super Freiräume für jeden von uns. Denn ich finde nichts schlimmer, als wenn man sich den ganzen Tag beim Fernsehen auf der Pelle hängt… Ich brauche meine Zeit und er auch und das ist auch gesund und gut so.
Ansonsten bleibt mir eigentlich zu dem Thema nicht mehr viel zu sagen, als dass ich hoffe, dass wir noch lange in dieser Wohnung wohnen bleiben, denn ich habe mich wirklich an sie gewöhnt - und das hätte ich nie gedacht.
Kleines Update nach 1/2 Jahr eigene Wohnung:
6 Monate eigene Wohnung – So langsam wird’s ein Zuhause.
Meine lieben Leser.
Ich wohne nun ½ Jahr in meiner eigenen Wohnung. Natürlich nicht allein - ich habe einen ziemlich guten Mitbewohner: meinen Freund. Nach einem halben Jahr zusammen in einer Wohnung kennt man den anderen noch besser, finde ich. Ich meine, mittlerweile sind wir seit 5 Jahren ein Paar, aber man kennt seine Gewohnheiten nun noch besser; weiß, wann der andere gern dies und das macht, kennt die kulinarischen Vorlieben noch genauer, und so weiter. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich überrascht bin. Nach diesen 6 Monaten fühle ich mich endlich wohl in meiner neuen Umgebung. Und ich bin nicht mehr ständig am weinen… Das hat sich Gott sei Dank nach ein paar Wochen gelegt (was nicht bedeutet, dass Heimweh jemals ganz weggeht…).
Nunja, wir haben auch viel dafür getan. Nach der Komplettrenovierung der Wohnung und endlosen Stunden des Möbelaufbauens kam dann der Umzug und schließlich der Einzug… Ihr erinnert euch sicher; ich war kreuzunglücklich. Als wir einzogen war zwar die Wohnung frisch renoviert, aber es war überhaupt nicht gemütlich oder heimelig. Es war kein zu Hause für mich und das habe ich auch z.B. beim ersten Duschen in der neuen Wohnung gemerkt. So fremd habe ich mich nichtmal in den massenweisen Hotels in denen ich schon war, gefühlt.
Es ging aber nach unserem Einzug Gott sei Dank immer weiter: die Fußleisten wurden noch drangeschraubt, die Lampen hingen irgendwann endlich (gar nicht so einfach die passenden zu finden…), die Gardinen wurden genäht, die persönlichen Sachen geordnet, eine neue Ordnung für den Kleiderschrank wurde gefunden, der Garten wurde in tage- und wochenlanger harter Arbeit von uns hübsch gemacht (Hütte abgeschliffen und gestrichen, Beete angelegt, jede Menge Grünzeug wurde geschreddert, wir kauften Gartenstühle, ich schliff und bemalte meine Biobank neu, etc…), das Arbeitszimmer wird nun häufiger genutzt, denn ich habe mir den Schreibtisch meines Freundes erobert und ihm zum Bastelplatz erklärt, und und und…
Ich habe mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, wie viel es braucht und viel wie es kostet (nicht nur finanziell), eine Wohnung zu einem Zuhause zu machen.
Mittlerweile haben wir etliche Abende mit der Familie & guten Freunden bei uns verbracht; haben gegrillt und Kaffee/Tee getrunken mit leckerem Backwerk. Haben DVD-Abende gemacht und manchmal auch einfach nur stundenlang gequatscht. Alle waren bisher von unserer Wohnung & unserem Garten begeistert – und das gibt mir ein gutes Gefühl.
Und doch sehe ich meine Familie jeden Tag. Vielleicht manchmal nur kurz, aber ich weiß genau, wenn ich Katzenjammer habe, gehe ich einfach hin. Irgendwer ist schon da.
Ich sage einfach mal, dass ich meine neue Freiheit doch genieße – aber trotzdem immer noch nicht das Gefühl habe, ich hätte unbedingt ausziehen müssen. Manchmal bekomm ich irgendwas nicht mit, was gerade in der anderen Straße passiert und das ist dann irgendwie ätzend. Aber insgesamt bereue ich meinen Schritt nicht. Wir kommen super mit unserem Geld klar (haben sogar im ersten Viertel Jahr über die Hälfte an Strom gespart und dadurch einiges wiederbekommen!) und auch sonst hält sich alles die Waage. Mein Freund und ich sind da ein super Team und teilen uns sämtliche Arbeiten. Er putzt genauso das Bad wie ich und wenn ich gerade etwas in der Küche mache, dann hängt halt er die Wäsche auf. Ich würde es gar nicht einsehen, alles allein zu machen im Haushalt; aber das brauche ich auch nicht. Gott sei Dank habe ich meinen Björn gefunden; denn ich kenne auch die genauen Gegenbeispiele.
Naja, unsere Wohnung bekommt jetzt nach und nach den letzten Feinschliff und dann ist’s auch langsam mal gut. Ich habe momentan sogar mal wieder Zeit, mich meinen Hobbys zu widmen und das ist klasse. Achso, ja, das ist auch so ein Punkt: Sucht euch Hobbys, wenn ihr allein wohnt – sowas lenkt klasse ab, man tut etwas Produktives und Langeweile kenn ich nicht. Mein Freund ist z.B. zum Super-Heimwerker mutiert und schraubt und sägt öfters mal im Keller herum (er hat sich da eine Werkbank eingerichtet). Ich bastle oder koche und knipse dann oben vor mich hin und das schafft super Freiräume für jeden von uns. Denn ich finde nichts schlimmer, als wenn man sich den ganzen Tag beim Fernsehen auf der Pelle hängt… Ich brauche meine Zeit und er auch und das ist auch gesund und gut so.
Ansonsten bleibt mir eigentlich zu dem Thema nicht mehr viel zu sagen, als dass ich hoffe, dass wir noch lange in dieser Wohnung wohnen bleiben, denn ich habe mich wirklich an sie gewöhnt - und das hätte ich nie gedacht.
Ach Christinalein, ich kann gut mitfühlen. Du hast 23 Jahre daheim gelebt, das braucht schon ein bißchen Zeit. um sich umzugewöhnen. Gib dir diese Zeit, setze dich nicht unter Druck! Du hast das Glück nur 5 Häuse weiter zu wohnen, das ist doch toll. Du kannst jederzeit zu deiner Mama gehen und mit ihr reden. Als ich mit 21 ausgezogen bin, war das gleich mal auf eine größere Entfernung (200 km weg). Mein Freund hat dort studiert. Wir kannten beide niemanden in dem Viertel, geschweige denn irgendwelche Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, zu Schwimmbädern oder so. Navis hatte damals auch noch keiner. Ich bin oft mit einem Zettel auf dem Beifahrersitz durch die Gegend gefahren, um zu Ikea zu finden oder so und habe mich natürlich tausend Mal verfahren. Abends kam ich in eine fremde Gegend zurück, die Leute waren teilweise feindselig (da können sie aber nicht parken, da steht immer mein Sohn usw.). Ich habe anfangs täglich lange mit daheim telefoniert (es gab auch noch keine Flatrate damals...) und geheult. Wir sind am Wochenende immer heimgefahren und sonntags wieder zurückzufahren war eine mittlere Katastrophe. Aber das legt sich irgendwann. Versuche doch, dich auf das Positive einer eigenen Wohnung zu konzentrieren. Klar ist es am Anfang noch unordentlich und du mußt erst eine Weile da leben, um zu sehen, wie du alles haben möchtest. Aber im Umkehrschluß möchtest du doch auch nicht, bis du 50 bist, bei Mama wohnen, oder :-) ?? Dieser schmerzliche Prozess geht vorüber. Lade doch deine Familie regelmäßig zu dir zum Essen ein, dann kannst du deine Eigenständigkeit genießen und sie mit anderen teilen. Und vor allem versumpfe nicht im Elend, das hat dein Freund auch nicht verdient. Gestaltet euch euer kleines Nest gemütlich und freut euch einfach auf das, was das Leben für euch noch bereithält. Das wird schon, ganz sicher!! Wie gesagt, 23 Jahre kann man nicht in ein paar Tagen wegwischen, das wäre ja auch komisch. Ich wünsche dir und euch alles Liebe!
AntwortenLöschenEva
Liebe Christina,
AntwortenLöschenAuch wenn das jetzt vielleicht seltsam klingt: Ich finde deinen Artikel klasse! Klasse deshalb, weil du ein Thema ansprichst, das bestimmt ganz viele junge Menschen betrifft, die gerade ausziehen bzw. gerade ausgezogen sind.
Niemand traut sich so offen über Heimweh zu sprechen, denn man „muss“ sich ja über die neue Wohnung und die neu gewonnene Freiheit freuen. Man wird förmlich gezwungen, die neue Wohnung und alles was damit verbunden ist als heiligen Gral zu anzusehen – ungeachtet aller Gefühle, die damit einher gehen.
Dennoch glaube ich, dass so ein Heimweh schon irgendwie normal ist. Wie Eva schon schrieb, du hast dein ganzes bisheriges Leben mit deiner Familie verbracht und bist plötzlich nicht mehr in gewohnter Umgebung. Und die „Endgültigkeit“ einer eigenen Wohnung ist natürlich etwas ganz anderes als für begrenzten Zeitraum zu verreisen oder ins Ausland zu gehen.
Ich wünsch dir für die nächste Zeit ganz ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Bestimmt wirst du einen Weg finden, dein neues zuhause lieben zu lernen, denn die Fotos die ich bisher sah waren einfach wunderbar!
Alles Liebe,
Conny
Liebe Christina,
AntwortenLöschenich kann das absolut nachvollziehen.
Vor 3 Jahren bin ich in eine andere Stadt gezogen (wegen des Studiums) und habe alles hier gelassen, Freunde, Familie, meinen Freund - es war einfach nur schrecklich! Ich habe jeden Tag bis zum Geht-nicht-mehr geweint und jeden genervt, dass ich nach Hause will... Mir geht es gar nicht so sehr darum, in meinem Elternhaus zu sein, sondern darum, meine Lieben um mich zu haben (wie sagt man doch so schön: Home is where the heart is :)). Mittlerweile fühle ich mich in der neuen Stadt wohl, in meiner Wohnung ebenfalls und neue Freunde habe ich auch gefunden - das schreckliche Gefühl geht also vorbei. Trotzdem bin ich jedes Wochenende zu Hause! Und da du ja "nur" 5 Häuse weiter wohnst, kannst du doch sicher oft vorbeischauen. Macht euch doch einfach ein, zwei feste Tage in der Woche ab, wo du vll nach Hause zurückkommst (und da eventuell für deine Familie kochst? ;) und den Rest verbringst du in deiner Wohnung mit deinem Liebsten. Und irgendwann, ganz plötzlich, hast du darauf gar keine Lust mehr, glaub mir! :)
Ich wünsche dir alles Gute! Und Kopf hoch - es wird! :)
Liebe Christina,
AntwortenLöschenHeimweh ist etwas, was ich zum Glück gar nicht kenne, aber ich denke an Dich und schicke Dir eine Umarmung!
Liebe Grüße,
Catou
Ach Mensch, ich hoffe, das legt sich bald bei Dir. Mir hat damals die gewohnte Stadt gefehlt und meine Freunde. Fühl Dich geknuddelt, ich denk an Dich!!!
AntwortenLöschenLiebe Christina,
AntwortenLöschenDanke für deinen wundervollen Blogeintrag. Mir geht es grade genau so wie du. Vor gut 4 Wochen bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, zuvor haben wir unsere Wohnung in Wochen langer Arbeit komplett renoviert - vom Fußboden, über die Wände bis zu den Möbeln,Lampen und Teppichen... So viel Arbeit und fast alles in Eigenregie... Nun sind wir soweit fertig,wir müssen nicht mehr jeden Tag nach Feierabend schuften und haben Abends auch einfach mal Zeit... Heute ist mein erster Abend wirklich alleine in der Wohnung. Philipp ist mit seinen Kumpels unterwegs... Und ich fühle mich hundeelend... Ich möchte mit meiner Mama, mit meiner Schwester und meiner Katze (die leider Zuhause bleiben musste im Wohnzimmer sitzen,mich mit allen unterhalten, lachen,TV gucken... Und dann in mein Bett gehen und schlafen... Hier fühlt sich alles so anders an, es riecht anders, es sieht anders aus...Die Erinnerungen fehlen.... Es ist noch nicht mein zu Hause.. Es ist meine neue Wohnung.... Aber ich möchte grad einfach nur nach hause :-( Durch deinen Post geht's mir grad wieder besser, ich bin nicht alleine, ich werds überleben... Danke!